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Aufbruch in Varese

Sechs Medaillen beim ersten Weltcup 2024

Der Weltcup I in Varese hat der deutschen Mannschaft ein gewisses Aufatmen beschert. Sechs Medaillen, davon fünf in den olympischen Bootsklassen und davon wiederum drei in den bereits qualifizierten Booten ist eine Bilanz, die zumindest Anlass zu Hoffnung gibt. 14 Boote ruderten in den A-Finals. Die Sonne schien in der Lombardei nicht nur aus meteorologischer Sicht.

Niemand riss im deutschen Lager nach dem letzten Endlauf in Varese die Arme hoch. Aber es war ein kollektives Durchatmen deutlich vernehmbar. Stefan Felsner, der den Deutschen Ruderverband als Offizieller in der Lombardei vertrat, brachte es auf den Punkt: „Nach dem Tiefpunkt bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Belgrad war dies Balsam auf die Seelen von Aktiven und Trainern“. Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig konstatierte: „Ein versöhnlicher Start ins Olympiajahr“.

Der Frauen-Doppelvierer fuhr trotz Ersatz auf Platz drei. Foto: MeinRuderbild/D. Seyb

Oliver Zeidler gewann im Männer-Einer einmal wieder die einzige deutsche Goldmedaille: „Nach dem langen Trainingswinter weiß man nie genau, wo man steht“. Zeidler bleibt aber auch Zeidler, wenn es um die Einordnung geht: „In diesem Jahr zählt nur das eine Rennen. Wenn es da nicht läuft, kann ich mir für den Sieg beim Weltcup nichts kaufen“. 

Ausrufezeichen setzen auch die Skull-Frauen des DRV. Sowohl der Doppelzweier mit Frauke Hundeling und Sarah Wibberenz als auch der Doppelvierer mit Ersatzfrau Lisa Gutfleisch für die verletzte Schlagfrau Tabea Schendekehl holten Bronze. Die Skull-Frauen hatten über den Winter bereits mit guten physischen Werten auch auf dem Ergo angedeutet, dass mit ihnen zu rechnen ist.

Zwei Boote brachte der DRV im Frauen-Einer ins A-Finale. Neben Alexandra Föster war dies Juliane Faralisch, die Föster im Vorlauf zehn Sekunden abknöpfte und manchen in der Ruderwelt aufhorchen ließ. Föster wurde am Ende Zweite, Faralisch Vierte.

Spuren hinterließ auch der neu formierte Vierer ohne der Männer, der erstmals seit langer Zeit direkt ins A-Finale fuhr und dort eine mehr als gute Figur abgab. Platz vier mit weniger als eine Sekunde hinter den Niederländern zeigt, dass sie ihren Plan gut durch- und umgesetzt haben. Diese Leistung nötigt auch Brigitte Bielig Respekt ab. Sie sieht dieses Boot neben dem Frauen-Doppelzweier am ehesten auf dem erfolgreichen, wenn auch beschwerlichen Weg der Nach-Quali für Paris.

Der Deutschlandachter der Männer fuhr hinter Großbritannien und den Niederlanden auf den Bronzerang und holte damit die sechste und letzte Medaille für den DRV in Varese. Für Bundestrainerin Sabine Tschäge ist noch viel Verbesserungspotenzial vorhanden. BL

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