Olli Zeidler und Gutfleisch/Wibberenz triumphieren in Henley
Der Deutsche Ruderverband war in diesem Jahr mit einer großen Mannschaft bei der 185. Henley Royal Regatta vertreten. Herausragend waren die Siege über die 2112-Meter-Distanz durch Oliver Zeidler sowie den Frauen-Doppelzweier mit Lisa Gutfleisch und Sarah Wibberenz. Zeidler feierte mit seinem vierten Henley-Sieg in Folge eine gelungene Olympia-Generalprobe.
Olli Zeidler gewann im Finale gegen den amerikanischen Olympiateilnehmer Jacob Plihal (Craftsbury Green Racing Project) – ein Wiedersehen in Paris wäre also möglich. Damit darf sich Olli Zeidler zum vierten Mal die Diamond Challenge Skulls in den Trophäenschrank stellen. Für den Münchner war Henley eine willkommene Abwechslung zum Trainingstrott: „Ich konnte noch einmal Selbstbewusstsein tanken. Der Amerikaner ist ja auch nicht irgendwer. Zurück hier in München ging dann plötzlich alles viel leichter“, erzählt Olli Zeidler nach seiner Rückkehr.
Lisa Gutfleisch (li.) und Sarah Wibberenz gewannen in Henley den Frauen-Doppelzweier. Foto: Lisa Worthy
Dass die Rennen in Paris olympische Wettbewerbe sind, blendet der Weltmeister übriges so gut es geht aus: „Es soll wie eine normale Regatta laufen, bei der ich meinen Rennplan, den ich mir mit meinem Vater in den vergangenen Jahren erarbeitet habe, möglichst optimal umsetzen will“. Zeidler hat zwei Wochen auf der Olympiastrecke in Paris trainiert. "Es ist eine sehr schnelle Strecke, ich hoffe, dass es dann endlich auch mal ein schnelles Rennen wird", sagt Zeidler im Gespräch mit rudersport. Die Kenntnis der Gegebenheiten in Paris nutzt er nun mental: "Wenn ich wieder daheim in München trainiere, stelle ich mir vor, ich bin in Paris", so Zeidler.
Was für den einen die Generalprobe für Olympia war, dürfte sich für andere wie eine Ersatz-Olympiade angefühlt haben: Sarah Wibberenz und Lisa Gutfleisch (RC Havel Brandenburg/Heidelberger Ruderklub) hatten die Nach-Qualifikation für Paris in Luzern verpasst und fuhren dafür einen grandiosen Sieg in Henley ein. Die beiden Deutschen durften somit nach überzeugenden Siegen im Halbfinale (gegen Fellows/Nabel aus den USA) und im Finale gegen die beiden Britinnen Bates und Keto (Oxford Brookes University/Thames Rowing Club) mit fast vier Längen Vorsprung zur Siegerehrung das obligatorische Kleid anziehen. Auch Bundestrainer Alexander Schmidt schlüpfte in den feinen Zwirn, um die Stonor-Challenge-Trophy entgegenzunehmen. BL