Heute in den Hoffnungslauf
Da 13 Doppelzweier zugelassen sind, muss ein Boot über drei Vorläufe und einen Hoffnungslauf ausgeschieden werden. Dementsprechend musste das deutsche Boot mit Marc Weber und Jonas Gelsen in ihrem Vorlauf mindestens Dritte von vier Booten werden. Sie wurden aber nur Vierte und müssen also über den Hoffnungslauf an diesem Sonntag (10.20 Uhr).
Dabei hatten die beiden eine besonders gute Vorbereitung und zeigten sehr starke Ergometerwerte. Spannenderweise waren ihre drei Gegner, genau die Gegner, die sie auch im Halbfinale schlagen müssten, um ins Finale zu kommen, Irland, Spanien und Olympiasieger Frankreich. Letztere konnten sie in dieser Saison schon gut schlagen, die anderen beiden waren mal knapp vor, mal knapp hinter ihnen.
Der deutsche Doppelzweier fand im olympischen Vorlauf den Streckenschlag nicht. Foto: J. Kowacic
Für ihre Verhältnisse kamen sie dann gut aus den Startblöcken. Nach 250 Metern verloren sie aber zunehmend an Boden und die anderen drei Boote setzten sich von ihnen ab. Spanein zog klar vor, Irland fuhr ihnen dann auf der zweiten Streckenhälfte den Rang ab, beide deutlich vor Frankreich als drittes Boot in diesem Rennen. Das deutsche Boot fand trotz allen Wollens nach der Startphase den eigenen Streckenschlag nicht: viel Rolle, wenig Vortrieb. Vierter Platz, undankbar. Eine Generalprobe zum Vergessen, wie sie selber befanden.
Heute geht es im Hoffnungslauf um alles. Der Letzte scheidet aus, der erste bekommt eine gute Bahn im Halbfinale. Immerhin gehen sie als Favoriten ins Rennen, selbst mit einem schlechten Rennen sollte es für das Weiterkommen reichen. Im Interview nach dem Rennen hatten sich die beiden von dem Rückschlag mental bereits erholt, geschüttelt, den Mund abgewischt und schauten entschlossen nach vorne. Denn wenn der Streckenschlag klappt, sind sie eben auch wieder im Mix fürs Finale und damit auch für die Medaillen. Michael Buchheit