Neues Präsidium in Halle an der Saale gewählt
Der 67. Rudertag hat in Halle an der Saale die vom Präsidium des Deutschen Ruderverbandes (DRV) vorgeschlagene Beitragserhöhung mit komfortabler Mehrheit beschlossen. Als weiteren Schritt der 2022 in Hannover beschlossenen Strukturreform wählten die Delegierten einen neuen ehrenamtlichen Aufsichtsrat.
Nach dem Beschluss des Rudertages in Halle werden ab 1. Januar 2025 die Beiträge für Vereine pro Mitglied um 4,10 Euro auf dann 18,30 Euro erhöht. Im zweiten Schritt erfolgt eine weitere Anpassung ab 1. Januar 2026 um 1,70 Euro auf dann 20 Euro. Die anwesenden 165 Delegierten votierten mit 75 Prozent ihrer Stimmen für diesen Schritt zur finanziellen Konsolidierung des Verbandes. Entgegen des ursprünglichen Vorschlags bleiben Kinder bis 14 Jahren beitragsfrei.
Als weitere zusätzliche finanzielle Einnahme soll die Beantragung des Aktivenpasses künftig zehn Euro jährlich kosten. Bislang wurde der Pass einmalig ausgestellt und galt zeitlich unbegrenzt. Für diese Maßnahme votierten 76 Prozent der Vereinsvertreter in der Georg-Friedrich-Händel-Halle. Alleine die Gebühr für den Aktivenpass soll dem Verband jährlich 150.000 Euro in die Kasse spülen. Auf Antrag des Pirnaer Rudervereins beschlossen die Delegierten, dass dieses Geld zweckgebunden in wettkampfspezifische Aufgaben reinvestiert werden muss.

Der Rudertag in Halle/Saale diskutierte kontrovers, aber sachlich die Beitragserhöhung. Foto: B. Langbehn
DRV-Vorsitzender Moritz Petri hatte zuvor in teils emotionalen Worten die finanzielle Schieflage des Verbandes dargestellt, die Ende vergangenen Jahres offenbar geworden war. Noch im November 2023 hatte die Kasse nach der obligatorischen betriebswirtschaftlichen Prüfung ein leichtes Plus ausgewiesen. Zum Jahreswechsel trafen dann immer mehr Mahnungen über unbezahlte Rechnungen ein.
Daraufhin ließ der Vorstand unter der fachlichen Beratung unter anderem von Wolfgang David und seiner Steuerkanzlei die Finanzen des Verbandes eingehend prüfen. Diese Prüfung ergab ein Minus von 285.000 Euro. Es erging eine Haushaltssperre, die bis heute Bestand hat. Das Defizit konnte unter Zugriff auf die gebildeten Rücklagen von rund 600.000 Euro ausgeglichen werden.
Bei den Wahlen zum neuen Präsidium, das nach der 2022 in Hannover beschlossenen Strukturreform ehrenamtlich als Aufsichtsrat des noch zu bestellenden hauptamtlichen Vorstandes fungiert, sprachen die Delegierten Moritz Petri (Münchner RC) als Präsidenten mit 88,89 Prozent Ja-Stimmen ihr großes Vertrauen aus. Auch die vier künftigen Vize-Präsidenten Dr. Lars Koltermann (Friedrichstädter RG/93,83 Prozent), Axel Eimers (RTG Wesel/79,12) sowie als Athletenvertreter Richard Schmidt (RV Treviris Trier/85,64) und Carina Bär-Mennigen (Heilbronner RG Schwaben/86,35) erzielten bei der Abstimmung komfortable Mehrheiten. Reinhart Grahn (Ruderverband Schleswig-Holstein) scheidet als dienstältestes Mitglied aus dem Präsidium aus und wurde unter dem stehenden Beifall der Delegierten zum Ehrenmitglied ernannt. Bert Langbehn






