Erste Amtszeit in komplett anderer Konstellation
Eine der wichtigsten Personalien in dem sich neu konstituierenden Deutschen Ruderverband war nach den hauptamtlichen Vorstandsposten die Besetzung der Chef-Bundestrainerstelle, nachdem Brigitt Bielig in den Ruhestand gegangen war. Der Verband entschied sich für Marcus Schwarzrock und setzt damit auf eine interne Lösung. Externe Verstärkung gibt es dagegen im Bereich Männer Riemen (Mark Emke) und Männer Skull (Francesco Fossi).
Herr Schwarzrock, nach Ihrer ersten Amtsperiode von 2013 bis 2017 gehen sie es noch einmal als Cheftrainer an. Warum?
Ich habe mit der A-Nationalmannschaft von außen immer mitgefiebert. Es hat mich einfach gejuckt, es noch einmal zu machen. Es ist spannend, in der neuen Struktur etwas aufzubauen. Vor allem die Personalie Robert Sens als Vorstand Sport hat mich positiv beeinflusst, mich zu bewerben, obwohl ich mit ihm in der Vergangenheit manche Scharmützel ausgetragen habe, als ich das erste Mal Cheftrainer und er Landestrainer in Rheinland-Pfalz war. Aber wir sind beide reifer geworden, unsere Skills ergänzen sich, glaube ich, gut.

Marcus Schwarzrock will raus aus der Komfortzone. Foto: DRV
Wie blicken Sie auf Ihre erste Cheftrainerzeit?
Vor allem habe ich daraus viel gelernt. Die Konstellation war in der Zeit eine komplett andere. Es galt damals, die Zentralisierung gegen viele Trainer und Athleten durchzusetzen. Das ist mir nicht gelungen - auch, weil die personellen und strukturellen Voraussetzungen noch nicht ausreichend vorhanden waren. Das war einfach zu sehr mit der Brechstange gewollt und würde ich jetzt sicherlich anders angehen.
Was nehmen Sie konkret aus der Zeit in die zweite Amtszeit mit?
Ich habe in den vergangenen Jahren, auch als U23-Trainer, viel dazu gelernt. Zum einen sind und bleiben wir ein Verband der Vereine. Daraus kann man viel Potenzial schöpfen. Man muss nicht mehr als nötig zu anderen Verbänden schauen, auch wenn man sich einen gewissen Input ruhig gönnen kann und auch muss. Es macht allerdings nach meiner Ansicht keinen Sinn, sich ein System überstülpen zu lassen, dass zu unserem Verband nicht passt. Man muss die Trainer und Sportler grundsätzlich mehr abholen, sie aber auch jeden für sich in die Verantwortung nehmen.





