146 Sportjournalisten votieren für den Weltmeister
Einer-Weltmeister Oliver Zeidler ist im Kurhaus Baden-Baden bei der 76. Wahl "Sportler des Jahres" auf dem für ihn ungewohnten abgeschlagenen Rang 13 gelandet. Immerhin: Zeidler war der einzige Sportler aus dem Lager der Ruderer, der es in die Liste der vorgeschlagenen Athletinnen und Athleten geschafft hat. Nicht zu unrecht, denn der Münchner verteidigte bei der Weltmeisterschaft in Racice in einem eindrucksvollen Finale seinen Titel. Zeidler erhielt unter den 20 vorgeschlagenen Sportlern 146 Stimmen.
Bei den Männern war mit Peter-Michael Kolbe erst einmal in der langen Geschichte der Sportlerwahl ein Ruderer auf Platz eins gewählt worden. Das war 1975 nach dem ersten seiner insgesamt fünf Weltmeistertitel im Einer. Nicht in die Auswahl der vorgeschlagenen Sportlerinnen schaffte es Alexandra Föster, die im Frauen-Einer eine starke Saison ablieferte, nur eben keinen internationalen Titel gewann.
Oliver Zeidler kam für seinen WM-Sieg in Racice auf Platz 13 bei der Wahl "Sportler des Jahres" in Baden-Baden. Foto: D. Seyb
Der Deutschland-Achter, der in diesem Jahr ebenfalls ohne Titel blieb und bei der Weltmeisterschaft das Finale verfehlte und dafür den B-Endlauf gewann, tauchte ebenfalls nicht in der Liste der vorgeschlagenen Mannschaften auf. Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes war 2012 nach dem Olympiasieg in London zur Mannschaft des Jahres gewählt worden.
Die 3.000 teilnehmenden Sportjournalisten wählten bei den Männern Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul auf Platz eins, bei den Frauen mit Sprinterin Gina Lückenkämper ebenfalls eine Sportlerin des Deutschen Leichtathletikverbandes. Bei den Mannschaften machte Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt das Rennen.
Die Wahl zum "Sportler des Jahres" initiierte einst der Journalist Kurt Dobbratz erstmals 1947. Zur Urteilsfindung kontaktierte er die damals wenigen Zeitungen in den vier Sektoren im Nachkriegs-Deutschland. Erster Sieger war Tennisbaron Gottfried von Cramm. 1957 tauchte die erste Frage nach der Mannschaft des Jahres auf und erst ab 1964 wiesen die Stimmscheine eine separate Kategorie für Sportlerinnen auf. BL