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Carina Graf siegt im Cambridge-Achter

Frauenrennen beim Boat Race deutlich aufgewertet

Bei den Frauen, die sich erst seit 2015 auf der Themse in London Bord an Bord duellieren, gab in diesem Jahr wie bei den Männern die Studentinnen aus Cambridge die Schlagzahl vor und distanzierten ihre Konkurrentinnen deutlich. Für die Crew war es der sechste Erfolg in Serie. Mit an Bord war die Stuttgarterin Carina Graf. Mit der Doktorandin im Bug baute Cambridge den Vorsprung in der Gesamtbilanz auf 47:30 Siege aus.

Die Medizinphysikerin Carina Graf promoviert derzeit im Bereich Neurowissenschaft, saß im vergangenen Jahr bereits im Reserveboot, den sogenannten „Blondies“. Das Besondere: Carina Graf war nie Mitglied in einem Ruderverein. Zumindest nicht in Deutschland, denn sie kam erst 2018 während ihres Studiums in Vancouver zum Rudern. „Dort ist es ähnlich, wie in den USA, Männer und Frauen beginnen erst während ihrer Collage-Zeit zu rudern, das Training ist allerdings von den Anfängen weg auf Riemenrudern und relativ schnell auf Leistung ausgelegt“, erzählt Carina Graf von ihren Anfängen in Kanada.

Carina Graf saß im Bug des siegreichen Bootes aus Cambridge. Foto: B. Tufnell

Zuvor war sie bereits immer sportlich unterwegs. Sie stand beim Fußball im Tor, spielte Volleyball, kletterte und schwamm bei der DLRG. „Rudern wird in meinem Leben weiterhin eine Rolle spielen“, hat sie jetzt die Sportart gefunden, die sie weiter ausüben möchte. In Cambridge wohnt sie sogar im Bootshaus. Mehr Nähe zum Sport und dem Wasser geht nicht. Graf ist mit 1,78 Meter für Ruderinnen zwar nicht die Größte, doch hat man ihr außergewöhnlich lange Oberschenkelknochen attestiert, was ihr zu relativ guten Hebelverhältnissen verhilft. Ihre Stärken im Boot? „Ich bin sehr sprintstark und kann Hinweise zur Verbesserung meiner Technik schnell umsetzen“, sagt sie.

Wird man die Cambridge-Siegerin denn einmal in einem deutschen Ruderverein sehen? „Auf jeden Fall“, sagt sie. Bis Herbst 2024 muss Carina Graf ihre Dissertation abgeben, dann führt ihr Weg sie voraussichtlich wieder gen Heimat. Hat denn der Deutsche Ruderverband schon angeklopft? – „Bisher wusste ja keiner, dass ich hier im Cambridge-Achter sitze“, sagt Carina Graf. Das wird sich spätestens mit ihrem Erfolg und den Medienberichten ändern. Bert Langbehn

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