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5 PS führerscheinfrei

Demo der Berliner Wassersportler gegen Motobootraserei 

In Berlin machten im September Wassersportler gemeinsam mobil gegen zunehmend rücksichtlose Kapitäne von Motorbooten auf den Berliner Gewässern. Die Sportler von Ruderern über Kanuten bis zu Seglern sehen sich durch die Raserei immer mehr gefährdet. Mit deren Petition befasst sich jetzt das Berlinger Abgeordnetenhaus.

Es war ein seltener Augenblick in Köpenick: Für einige Zeit war an einem Sonntag in September kein Motorbootlärm zu hören. Die Wasserschutzpolizei hatte die Dahme vor dem Bereich des Rathauses in der Altstadt gesperrt. Nach einer Sternfahrt versammelten sich hunderte Menschen in Ruderbooten, Kajaks, Kanadiern und Segelbooten. Sie demonstrierten für mehr Sicherheit auf dem Wasser – sowie gegen die Rücksichts- und vor allem Ahnungslosigkeit vieler Motorbootfahrer. Polizei und Veranstalterzählten rund 500 Teilnehmer.

Ruderer, Kanuten und Segler demonstierten in Berlin gemeinsam für mehr Sicherheit. Foto: Treptower RG  

Bereits im Februar 2022 reichten Wassersportler eine Petition mit mehr als 1500Unterschriften und etwa 2000 Online-Unterstützern beim Berliner Abgeordnetenhaus ein. In ihrer Petition, die von Mitgliedern der Treptower Rudergemeinschaft aufgesetzt wurde, fordern sie unter anderem mehr Polizeikontrollen auf dem Wasser und zwei motorbootfreie Sonntage im Jahr. „Wir haben nichts gegen Motorbootfahrer, die sich an die Regeln halten. Die sind unsere Verbündeten“, sagte Erik Haase von der Treptower Rudergemeinschaft bei der Kundgebung. An den motorbootfreien Tagen, schlug Haase vor, könnten die etwa 60 Ruder-, 60 Kanu- und100 Segelvereine Berlins ihre Türen öffnen „und die Schönheit des muskelbetriebenen Sportszeigen“.

Die für die Wassersportler wichtigste Forderung in der Petition besteht allerdings in der Senkung der Führerscheinpflicht zurück auf 5 PS. Denn das Hauptproblem sind in den Augen der Sportler PS-starke Mietboote, für die kein Führerschein erforderlich ist. Regeln auf Wasserstraßen würden daher oft missachtet.

Vor zehn Jahren hatte das Bundesverkehrsministerium das Fahren eines Motorbootes bis zu einer Leistung von maximal 15 PS ab einem Alter von 16 Jahren ohne Führerschein erlaubt. Bis dahin lag die Führerscheinfreigrenze bei nur 5 PS. Seitdem stieg die Zahl der Verleiher von Motorbooten und Partyflößen rasant – und entsprechend voll wurde es auf den Gewässern. „Die Berliner Gewässer werden immer mehr zu Party- und Eventflächen“, stellte auch Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Juni im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses fest. Erik Haase

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